Überraschungssieg: Donald Trump wird neuer US-Präsident

Teil 2 von 2

09.11.2016

Entgegen der Voraussagen hat sich der stark umstrittene Republikaner Donald Trump gegen die Demokratin Hillary Clinton durchgesetzt und wird neuer US-Präsident. Auch bei den Kongresswahlen haben die Republikaner Stimmen gewonnen und haben nun sowohl im Repräsentantenhaus als auch im Senat die Mehrheit. Während Trumps Anhänger jubeln, reagieren viele Politiker und Menschen auf der Welt verunsichert bis entsetzt auf den Ausgang der Wahl in den USA.

Donald Trump gelingt der Überraschungssieg: Unerwartet kann er sich gegen Hillary Clinton durchsetzen und wird neuer US-Präsident. (Quelle: Gage Skidmore, Flickr.com (CC BY-SA 2.0) )

Noch vor einigen Monaten haben nur wenige wirklich geglaubt, dass der reiche Geschäftsmann Donald Trump, der wegen seiner fragwürdigen, verhassten und hetzerischen Aussagen immer wieder für Skandale sorgte, zum neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wird. Doch nun gilt es als sicher: Der 70-jährige Trump von der Republikanischen Partei wird 45. US-Präsident und Nachfolger von Barack Obama. Er wird am 20. Januar 2017 als neuer US-Präsident vereidigt und damit wird seine Amtszeit beginnen.

Gleichzeitig fanden in den USA die Kongresswahlen statt und nun steht auch fest, dass die Republikaner sowohl im Repräsentantenhaus als auch im Senat die Mehrheit erhalten haben. Das wird es Donald Trump noch einfacher machen, seine politischen Entscheidungen durchzusetzen. "Er kann viel Schaden anrichten", warnte Marco Fey von der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung.

Trump konnte sich gegen die Favoritin Hillary Clinton von den Demokraten durchsetzen, weil er die Mehrheit der Stimmen in den wichtigen "Swing States" ("Pendelstaaten") wie Ohio oder Florida erhielt. Das sind Staaten, in denen bis zuletzt unklar ist, ob der republikanische oder der demokratische Kandidat das Rennen macht, weil hier viele "Wechselwähler" leben - also Wähler, die nicht traditionsgemäß immer für den Kandidaten derselben Partei stimmen, sondern von Wahl zu Wahl unterschiedlich entscheiden. Besonders viele Menschen, die enttäuscht von der Politik im Land sind und eher aus "Protest" wählen, sind bei der diesjährigen Präsidentschaftswahl wählen gegangen und haben Donald Trump ihre Stimme gegeben. Hier erfährst du mehr über die Präsidentschaftswahlen in den Vereingten Staaten.

Verunsicherung und Entsetzen weltweit

Viele US-Amerikaner protestieren gegen Trump als Präsident: "Trump ist ein Rassist", steht auf diesem Demo-Plakat. (Quelle: Susan Melkisethian, Flickr.com(CC BY-NC-ND 2.0))

Während die Anhänger Donald Trumps und rechte Gruppierungen jubeln, zeigen sich viele Menschen in den USA und auf der Welt verunsichert bis entsetzt über das Ergebnis der Wahl. Auch die meisten Politiker und Menschen aus Deutschland sind besorgt. Das Wahlergebnis in den USA ist auch für alle anderen Länder von großer Bedeutung: Die USA sind ein mächtiges Land und ihr Präsident hat eine einflussreiche Position. Er entscheidet nicht nur maßgeblich über die Politik und die Entwicklung im eigenen Land, sondern hat auch viel Macht in der Weltpolitik. Der Präsident schlägt Gesetze vor, kann Gesetze, die vom Parlament beschlossen wurden, verhindern und ist oberster Befehlshaber der Armee. Er ist gleichzeitig Staatsoberhaupt und Regierungschef des Landes.

So fürchten nun zahlreiche Politiker und Bürger Europas, dass die "Grundsätze" der westlichen, als "liberal" (also "freiheitlich") geltenden Demokratie heftig erschüttert werden. Einige sehen bereits "das Ende der Demokratie" gekommen. Donald Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, vor allem die wirtschaftliche und politische Macht der Vereinigten Staaten stärken zu wollen. Er hetzte immer wieder gegen Einwanderer, ausländische Bürger und Anhänger des muslimischen Glaubens, äußerte frauenfeindliche Kommentare und machte herabwürdigende Aussagen über Homosexuelle und behinderte Menschen. Nun fürchten viele Menschen eine neue "Kriegs-" und "Abschreckungspolitik" der Militärmacht USA. Auch zum Klimaschutz äußerte sich Trump ablehnend und er wird aller Wahrscheinlichkeit nach wichtige Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und des Klimas nicht nur verhindern, sondern auch bekämpfen. "Wir wissen seit Monaten, dass es passieren kann, und trotzdem ist heute keiner darauf vorbereitet", sagte Omid Nouripour, Abgeordneter der Grünen, zum Sieg Donald Trumps.

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letzte Aktualisierung: 22.11.2016

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