Feldhase

Meister Lampe im Gras

Teil 7 von 73

Der Hase ist eines der bekanntesten Wildtiere unserer Heimat. Der scheue Geselle mit den langen Ohren, die Löffel genannt werden, ist ständig auf der Hut. Dabei stellt er die Löffel auf und lauscht. Wenn er eine Gefahr wittert, macht er sich schnell aus dem Staub.

Der berühmte deutsche Künstler Albrecht Dürer malte diesen Hasen im Jahr 1502. (Quelle: Albrecht Dürer, 1502)

Hasen gibt es in ganz Europa, in Westasien (bis in den Iran) und Nordafrika. Am liebsten mag der Hase hohes Gras, das ihm als Nahrung dient - und in dem er sich verstecken kann. Aber er bewohnt auch manchmal Waldränder. In der Dämmerung wird er dann aktiv und geht auf Futtersuche. Hasen sind reine Vegetarier und fressen am liebsten junge Pflanzen-Triebe, Kräuter, Samen, Baumrinde - aber auch Rüben und Karotten.

Feldhasen werden etwa 60 bis 70 Zentimeter lang und bis zu acht Kilogramm schwer. Wenn er keinem Feind zum Opfer fällt, kann er bis zu zwölf Jahre alt werden.

Angsthase

Der Feldhase baut keine Höhlen, sondern lebt - am liebsten alleine - in Grasmulden. Wenn der Hase ein Zuhause gefunden hat, dann will er dort nicht mehr weg. Er ist ein Meister im Verstecken. Erst kurz bevor ein Feind ihm ganz nahe kommt, flieht er mit bis zu 50 Stundenkilometern.

Dabei macht er weite Sprünge, schlägt Haken und stellt sich auf der Flucht öfter auf die Hinterbeine. Da Hasen niemals einen Gegner angreifen würden, sondern bei Gefahr stets fliehen, entstanden die Bezeichnungen "Angsthase" und "Hasenfuß" für besonders schüchterne Menschen.

Bedrohter Osterhase

Dieser Hase hat seine Löffel aufgestellt und ist bereit zur Flucht. (Quelle: Wikipedia)

Meistens hält sich der Feldhase im freien Gelände auf. Nur im Frühling treibt ihn sein Hunger manchmal in die Vorgärten der Menschen - gerade um die Osterzeit. So wurde ihm angedichtet, dass er die Ostereier bringt, die Eltern für ihre kleinen Kinder seit vielen Jahrhunderten im Garten verstecken.

In den letzten Jahren kann man bei uns immer weniger Hasen sehen. Das liegt daran, dass sie sich am liebsten auf Wiesen und Äckern mit schützenden Bauminseln aufhalten. Dort finden sie gesunde, abwechslungsreiche Nahrung wie etwa Wildkräuter. Stattdessen gibt es bei uns immer mehr riesige Felder, auf denen nur noch eine einzige Pflanzensorte wächst.

Das Wildkaninchen wird oft mit dem Feldhasen verwechselt. (Quelle: Stock-xchng)

Auch die Hecken zwischen den Feldern verschwinden - und so auch der Lebensraum der Hasen. Außerdem werden Hasen immer noch gejagt, um aus ihnen Hasenbraten zu machen. Und auch vor rasenden Autos können Hasen oft nicht mehr rechtzeitig flüchten. "Meister Lampe", wie der Hase in alten Fabeln genannt wird, steht mittlerweile in Deutschland sogar auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten.

Hase oder Kaninchen?

Sehr häufig wird der Hase mit dem Kaninchen verwechselt. Dabei kann man die beiden eigentlich ganz gut voneinander unterscheiden. Hasen sind viel größer als Kaninchen, haben längere Ohren und sind braun statt grau.

Das Kaninchen hat auch keine so langen Hinterbeine wie der Hase und kann daher auch nicht so schnell flüchten. Statt wegzulaufen zieht sich das Kaninchen in seinen Bau unter der Erde zurück.

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letzte Aktualisierung: 17.11.2013

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