10. Spieltag: FC Bayern stolpert, aber fällt nicht

Fast hätte Außenseiter VfL Bochum dem haushohen Favoriten aus München ein Unentschieden abgerungen. Doch selbst ein Rückstand schockte die Stars des FC Bayern nicht. Dank Bastian Schweinsteiger und einem Gedankenblitz von Franck Ribery drehten die Kicker aus der bayerischen Landeshauptstadt das Spiel zu einem 2:1-Sieg. Deutlich souveräner trat der HSV, einer der Verfolger der Bayern, auf. Mit 4:1 schickten die Norddeutschen den Deutschen Meister VfB Stuttgart nach Hause. Und auch Bayernjäger Werder Bremen siegte mit 3:2 gegen Hertha BSC Berlin. Dem FC Schalke 04 gelang nur ein mageres 1:1-Untentschieden gegen Hansa Rostock.

Durch einen sehenswerten Fernschuss ging Bochum durch Dennis Grote früh in Führung, doch schnell war die Euphorie auf Seiten des VfL verflogen. Kapitän Thomas Zdebel musste bereits Mitte der ersten Spielhälfte verletzt ausgewechselt werden. Dazu kamen schwere Patzer in der Bochumer Hintermannschaft: Torhüter Lastuvka hatte einen schwarzen Tag erwischt und auch Innenverteidiger Pfertzel sah bei den Bayern-Treffern nicht gut aus. In der 36. Minute profitierte Franck Ribery von einem Fehler Pfertzels und spitzelte den Ball am Bochumer Torwart mit der Hacke vorbei. Eine Viertelstunde vor Ende der Partie zog Bastian Schweinsteiger einfach mal von 15 Metern ab, traf den Ball aber nicht voll. Trotzdem kullerte der harmlose Schuss ins Tor, weil Lastuvka gedanklich wohl schon in der Kabine war.

Hamburger SV – VfB Stuttgart 4:1

Deutlich souveräner als Tabellenführer Bayern München trat der HSV, einer der Verfolger der Bayern, auf. Mit 4:1 schickten die Norddeutschen den Deutschen Meister aus Stuttgart nach Hause. Es bleibt rätselhaft, weshalb der VfB, der in der vergangenen Saison noch so unbekümmert aufgetreten war, noch immer nicht seine Form gefunden hat. Im Spiel gegen Hamburg allerdings fehlte fast die komplette Abwehrreihe: Amateurspieler Pisot und Alexander Farnerud, der sonst im Mittelfeld spielt, mussten in der Abwehr aushelfen, um die verletzten Fernando Meira und Matthieu Delpierre zu ersetzen. Zu allem Übel kam auch noch ein Platzverweis gegen Pavel Pardo dazu. Zu zehnt hatten die Schwaben keine Chance und gingen mit 1:4 unter.

1. FC Nürnberg – Eintracht Frankfurt 5:1

Sogar noch einen Treffer mehr als der Hamburger SV erzielte der 1. FC Nürnberg. Die in der Krise steckenden Nürnberger schossen sich gegen die schwache Eintracht den Frust von der Seele. In der ersten Hälfte konnte Frankfurt noch mithalten, doch nach dem Seitenwechsel spielten sich die Franken, die einen holprigen Saisonstart hinter sich hatten, in einen wahren Rausch. Auch Stürmer Angelos Charisteas, den viele schon als Fehleinkauf einstuften, erzielte seinen ersten Treffer für den FCN. Erstmals seit April gewann das Team von Hans Meyer ein Heimspiel und verlässt damit die Abstiegsränge.

Werder Bremen – Hertha BSC Berlin 3:2

Auch die Bremer brauchten 45 Minuten Zeit zum Einspielen bevor sie richtig aufdrehten. Lange Zeit bissen sich die Hausherren die Zähne an der Berliner Abwehr aus, bis Hugo Almeida nach einer Stunde Hertha-Torwart Drobny überwinden konnte. Blitzschnell glich die Hertha jedoch durch Gilberto aus. Die Bremer ließen allerdings die Köpfe nicht hängen und gingen ihrerseits durch Rosenberg wieder in Führung. Als Andreasen noch auf 3:1 erhöhte, war die Partie bereits so gut wie entschieden.

Bayer Leverkusen – Borussia Dortmund 2:2

Die unterhaltsame Begegnung zwischen Leverkusen und Dortmund endete 2:2 unentschieden. Dortmunds Stürmer Mladen Petric hatte zweimal die Führung für sein Team herausgeschossen, doch die insgesamt besseren Leverkusener konnten zweimal ausgleichen. Am Ende der Partie erkannte der Schiedsrichter den Hausherren einen fälligen Foulelfmeter nicht an - Glück für den BVB.

Hansa Rostock – FC Schalke 04 1:1

In einer kampfbetonten Partie kam Schalke 04 in Rostock nicht über ein Unentschieden hinaus. Zwar war Schalke verdient durch Gerald Asamoah in Führung gegangen, doch nach dem Seitenwechsel kam Rostock zurück ins Spiel – dank Schalkes Torhüter Manuel Neuer. Der junge Schlussmann der Schalker leistete sich einen kuriosen Patzer. Nutznießer war Marc Stein, der zum Ausgleich einlupfen konnte.

Energie Cottbus – MSV Duisburg 1:2

Im Duell der beiden Aufsteiger setzten sich die Gäste mit 2:1 durch. Cottbus bleibt somit trotz des frischen Windes, den der neue Trainer Bojan Prasnikar in die Lausitz gebracht hatte, am Tabellenende. Darüber hinaus ist Cottbus weiterhin die einzige Bundesliga-Mannschaft, die bisher noch kein einziges Saisonspiel gewinnen konnte.

Karlsruher SC – Arminia Bielefeld 0:0

Vor dem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld befand sich der Karlsruher SC als Tabellenzweiter in der ungewohnten Favoritenrolle - schließlich hatten die Badener eine grandiose Serie von drei Siegen in Folge hingelegt. Zwar hatte der KSC insgesamt mehr Torchancen gegen die defensiv eingestellte Arminia, doch Zählbares kam nicht heraus. Seit zweieinhalb Jahren mussten sich die KSC-Fans daher zum ersten Mal wieder mit einem torlosen Unentschieden im Karlsruher Wildparkstadion begnügen. Für Bielefeld ist der Punktgewinn ein Erfolg: Nach vier teils deutlichen Niederlagen haben die Ostwestfalen nun wenigstens mal wieder einen Punkt geholt - noch dazu auswärts.

Hannover 96 – VfL Wolfsburg 2:2

Während die erste Spielhälfte des Niedersachsen-Derbys an Kuriosität kaum zu übertreffen war, war die zweite Halbzeit an Ereignissen umso ärmer. Überraschend ging der VfL durch Marcelinho in Führung, als Hannover gerade großen Offensivdruck entfachte. Kurz darauf glichen die 96er verdient aus. Kaum hatte der Schiedrichter wieder angepfiffen, gingen die Wölfe schon wieder in Führung - Ashkan Dejagah hatte aus kurzer Entfernung getroffen. Das Toreschießen im Minutentakt ging noch weiter: Nach einem Eckball für Hannover rettete Josue zunächst per Kopf auf der Linie, doch legte er den Ball Hannovers Michael Tarnat unfreiwillig vor – und schon stand es 2:2! In der zweiten Spielhälfte verflachte die Begegnung, so dass das Unentschieden insgesamt ein gerechtes Ergebnis für beide Teams ist.