32. Spieltag

Die Bundesliga hat zum Schlussspurt angesetzt: Mit einer „englischen Woche“, in der die Vereine auch dienstags oder mittwochs ran müssen, spitzt sich die Spannung im Kampf um die Europapokal-Plätze und den Klassenerhalt zu. Nur für Hansa Rostock, das Schlusslicht der Tabelle, ist die Saison so gut wie vorüber – mit sportlich enttäuschendem Ausgang: Der Verein von der Ostsee hat nur noch eine winzige Chance, in der ersten Liga zu verbleiben. Hugo Almeidas Tor beschert Werder Bremen mindestens Platz 3 in der laufenden Saison. Hamburg dagegen hat keine Chance mehr die Champions-League zu erreichen.
#Spielplan32#

Dass nicht alle zweiundzwanzig Spieler bis zum Schlusspfiff auf dem Rasen der Hamburger AOL-Arena stehen werden, war schon in der Halbzeit zu erahnen, denn im Nord-Derby zwischen dem HSV und Bremen entwickelte sich eine hitzige Partie mit zahlreichen Gelben Karten. Bereits in der ersten Spielhälfte hätte Schiedsrichter Lutz Wagner schon Platzverweise verteilen können, so zum Beispiel für Werders Torhüter Tim Wiese, der den Hamburger Ivica Olic mit einer unsportlichen Kung-Fu-Einlage fast am Kopf getroffen hätte. Später sah Bremens Kapitän Frank Baumann wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte und auch Jurica Vranjes musste wegen einer Tätlichkeit schon früher duschen gehen. Mit viel Einsatzwillen und auch etwas Glück brachte Bremen die knappe 1:0-Führung über die Zeit. Hugo Almeida hatte die Gäste mit einem satten Schuss in den Winkel in Führung gebracht. Die Heimniederlage bedeutet für den HSV das Aus im Kampf um die Champions-League-Plätze.

Bayern München – Arminia Bielefeld 2:0

Der frisch gebackene Meister Bayern München trat gegen Arminia Bielefeld zum Schaulaufen an. Nach dem verdienten 2:0-Sieg ließen sich alle Bayern-Stars mit einer großen Show von den Zuschauern gebührend feiern. Für Bielefeld dagegen hatte das Spiel einen ganz anderen Stellenwert, denn die Arminia steckt mitten im Abstiegskampf. Gegen den haushohen Favoriten aus München, der befreit aufspielen konnte, fand die Arminia-Offensive allerdings keine Mittel. Erneut blieben die Bayern ohne Gegentor und können sich berechtigte Hoffnungen machen, einen alten Bundesliga-Rekord einzustellen, nämlich den der wenigsten Gegentore in einer Saison. Bisheriger Rekord-Halter ist Werder Bremen in der Saison 1987/88 – damals kassierten die Grün-Weißen nur 22 Gegentreffer. In der laufenden Saison aber musste die Abwehr der Bayern bislang nur 18 Gegentore hinnehmen.

Eintracht Frankfurt – VfL Wolfsburg 2:3

Die Eintracht steckt in der Krise. Gegen den insgesamt wesentlich spielstärkeren VfL Wolfsburg blieben die Hessen zum fünften Mal in Folge ohne Sieg. Früh brachte Wolfsburgs Grafite die Gäste auf die Siegerstraße, doch Eintracht-Kapitän Ioannis Amanatidis konnte per Elfmeter ausgleichen. Martin Schäfer schoss die erneute Gäste-Führung heraus, ehe Markus Weissenberger die Heimelf wieder ins Spiel brachte. Nach Edin Dzekos 3:2 konnte die Eintracht allerdings nicht mehr zurückschlagen.

1. FC Nürnberg – MSV Duisburg 2:0

Nach dem Kellerduell gegen Duisburg bleibt der Abstiegskampf weiterhin spannend. Duisburg fehlen drei, Nürnberg sogar nur ein Punkt bis zum rettenden Ufer. Dort, auf Platz 15, steht Arminia Bielefeld. Für den Erfolg der Franken sorgten Javier Pinola und Angelos Charisteas.

Bayer Leverkusen – Hertha BSC Berlin 1:2

Mit der Rückkehr des lange verletzten Torjägers Marko Pantelic ist auch der sportliche Erfolg zu Hertha BSC zurückgekehrt. Gegen Leverkusen schoss der Serbe das wichtige 1:0. Die Heimelf schwächte sich daraufhin selbst, da Stürmer Stefan Kießling nach einer Tätlichkeit die Rote Karte sah. Kurz später sorgte Sofian Chahed mit einem verwandelten Elfmeter für die Entscheidung. Der späte 1:2-Anschlusstreffer durch Lukas Sinkiewicz war nur Ergebniskorrektur.

Hannover 96 – Hansa Rostock 3:0

Nur mit einem Sieg gegen Hannover hätte sich Rostock eine hoffnungsvolle Ausgangsposition für die letzten zwei Spiele verschafft. So aber bleiben die Rostocker im Tabellenkeller stecken. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt nun fünf Punkte. Mann des Spiels auf Seiten der Gastgeber war der eingewechselte Jan Rosenthal, der das Spiel mit zwei Treffern fast allein entschied. Größter Schwachpunkt der Rostocker war einmal mehr die harmlose Offensivabteilung, die bisher ligaweit die wenigsten Tore – gerade einmal 27 – erzielen konnte.

Borussia Dortmund – VfB Stuttgart 3:2

Einen überraschenden Erfolg gegen die zuletzt so starken Stuttgarter konnte Borussia Dortmund feiern. Erfolgsgarant auf Seiten der Hausherren war der Schweizer Alexander Frei, der zwei Treffer beisteuerte. Bei den Gästen überzeugte vor allem Torjäger Mario Gomez, der ebenfalls doppelt traf. Insgesamt lieferten sich die beiden Teams eine spannende Partie, in der Stuttgarts Offensive in den Schlusssekunden fast noch den Ausgleichstreffer erzielt hätte.

VfL Bochum – FC Schalke 04 0:3

Der FC Schalke fuhr unter dem neuen Trainer-Duo Mike Büskens und Youri Mulder den dritten Sieg im vierten Spiel ein – und zeigt Konkurrent Werder Bremen im Kampf um die Vizemeisterschaft und die direkte Qualifikation für die Champions-League die Zähne. Pünktlich zum Saisonfinale kommen die Schalker immer besser in Fahrt. Überzeugend spielte vor allem Ivan Rakitic, der sich als Vorbereiter und Torschütze hervortat.

Karlsruher SC – Energie Cottbus 1:1

Mit einem Sieg hätte Cottbus den Klassenerhalt perfekt machen können, doch nach dem einfachen Punktgewinn muss das Team aus der Lausitz weiterhin zittern. Zwar gingen die Gäste durch Rivic in Führung, aber nur kurz darauf, nach einer zweifelhaften Freistoß-Entscheidung, kam der KSC durch Andreas Buck zum Ausgleich. Danach drückten die Hausherren gar auf den Führungstreffer, den Cottbus aber mit etwas Glück verhindern konnte.

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