6. Spieltag: Bayern wieder spitze

Nachdem alle drei deutschen Vertreter ihre Auftaktspiele in der Champions League verloren haben, wollten die Topclubs aus Stuttgart, Bremen und Schalke die schmerzhaften Niederlagen, die sie auf europäischer Bühne erlitten hatten, in der Bundesliga wieder wettmachen. Doch ausgerechnet Werder Bremen und der VfB Stuttgart trafen aufeinander. In einer einseitigen Partie entschieden die Grün-Weißen aus der Hansestadt das Spitzenspiel des sechsten Spieltags mit 4:1 für sich.

Kurz nach dem Anpfiff eröffnete Werder-Stürmer Hugo Almeida die Begegnung mit einem Paukenschlag: Nach vier Minuten hatte der Portugiese bereits zwei Mal Stuttgarts Torwart Raphael Schäfer überwunden – der schnellste „Doppelpack“ der Bundesliga-Geschichte! Stuttgart reagierte verunsichert, doch schöpfte neuen Mut, als Mario Gomez in der 13. Minute den Anschlusstreffer zum 1:2 erzielte. Lediglich zwei Minuten später aber versetzte Boubacar Sanogo den Schwaben einen weiteren Schlag, von dem sie sich nicht wieder erholen konnten: Sein 3:1 entschied die Partie bereits nach einer Viertelstunde. Kurz vor Abpfiff erhöhte Bremens Bester, Mittelfeld-Regisseur Diego, sogar noch auf 4:1. Während Werder sich mit seinen Fans versöhnen konnte, scheint der Deutsche Meister aus Stuttgart noch immer nicht auf Kurs zu sein.

FC Schalke 04 – Arminia Bielefeld

Ebenfalls einseitig verlief die Partie zwischen Vizemeister Schalke 04 und Arminia Bielefeld. Nur in der Anfangsphase der Begegnung taten sich die Königsblauen gegen die sehr defensiv eingestellten Bielefelder schwer. In der 24. Minute konnte Kevin Kuranyi die Abwehr der Ostwestfalen das erste Mal mit einem Kopfball überwinden. Doch Bielefeld blieb offensiv weiterhin blass: Anstatt gegen den Rückstand anzukämpfen, ließ sich das Team von Trainer Ernst Middendorp von den Schalkern immer weiter in die eigene Hälfte drängen. Gerald Asamoah erhöhte auf 2:0, bevor Rafinha mit einem Elfmeter zum 3:0 die deutliche Niederlage der Arminia besiegelte.

Hertha BSC Berlin – Borussia Dortmund

In einer intensiven Partie konnte die Hertha die Serie der Dortmunder mit drei Siegen in Folge beenden. Doppelter Torschütze auf Seiten der Schwarz-Gelben aus Dortmund war Mladen Petric. Doch sein Doppelpack reichte nicht aus, um die spielfreudigen Berliner zu stoppen: Marko Pantelic und Lucio trafen für Berlin, ehe Pantelics Sturm-Kollege Solomon Okoronkwo nach einem schönen Solo-Lauf das entscheidende dritte Tor erzielte.

Hamburger SV – 1.FC Nürnberg

In der Partie zwischen den zwei deutschen Vertretern im UEFA-Cup war den Nürnbergern die Doppelbelastung mit Bundesliga- und Europapokalspielen mehr anzumerken als dem HSV. Hamburgs Spielmacher Rafael van der Vaart erzielte das goldene Tor für die Hansestädter. Vor allem vor dem gegnerischen Tor ließen die Nürnberger Stürmer Zielstrebigkeit vermissen. Wie im UEFA-Cup-Spiel gegen Bukarest, das 0:0 endete, ließ der 1.FCN zu viele Torchancen aus.

Energie Cottbus – VfL Wolfsburg

Für Cottbus’ Trainer Petrik Sander brechen nun noch schwerere Zeiten an. Nach der erneuten Niederlage gegen Wolfsburg stehen die Ostdeutschen ohne Sieg auf dem letzten Tabellenplatz. Die Luft wird dünn für Sander: Bereits vor dem Spiel gingen Gerüchte um, dass Sander entlassen werden würde, wenn Cottbus nicht gewinnt. Wolfsburg dagegen kann sich durch den Sieg vom Tabellenende ein wenig lösen.

Hansa Rostock – MSV Duisburg

Im Duell der beiden Aufsteiger konnte Hansa den ersten Saisonsieg feiern. Die Gäste aus Duisburg dagegen enttäuschten über weite Strecken des Spiels. Zu Beginn des Spiels war beiden Teams große Nervosität anzumerken, weil beide Mannschaften im Tabellenkeller festsaßen. Sebastian Hähnge erzielte das erlösende 1:0 für Rostock per Kopf. Duisburg blieb jedoch offensiv schwach, so dass Enrico Kerns 2:0 ausreichte, um die Niederlage der Duisburger zu besiegeln.

VfL Bochum – Eintracht Frankfurt

Bereits am Freitagabend trennten sich Bochum und Frankfurt torlos. In einer vor allem in der zweiten Spielhälfte schwachen Partie konnte keine der beiden Mannschaften die andere beherrschen. Das Unentschieden hilft den Bochumern mehr, nachdem sie in den vergangenen Wochen zwei Niederlagen in Folge einstecken mussten. Frankfurt hingegen setzt sich im vorderen Tabellendrittel fest.

Karlsruher SC - Bayern München

Nach den beiden Sonntagsspielen des Spieltags hatten die jeweiligen Heimmannschaften wie schon in der vergangenen Woche wenig zu lachen. Aufsteiger Karlsruher SC kam in der Partie gegen den haushohen Favoriten aus München mit 1:4 unter die Räder. Früh gingen die Bayern durch einen Treffer von Weltmeister Luca Toni und einen Abstauber von Nationalstürmer Miroslav Klose in Führung. Erst nach dem 3:0 durch Hamit Altintop spielten die Karlsruher unbekümmert nach vorne – wohl deswegen, weil die Partie sowieso schon so gut wie entschieden war. Massimilian Porcello erzielte wenigsten noch den Ehrentreffer für den KSC, ehe Bayerns Zé Roberto sogar noch den vierten Treffer nachlegte. Die Bayern gewannen letztendlich souverän gegen die überforderten Aufsteiger aus Baden.

Hannover 96 - Bayer Leverkusen

Ebenso wie Karlsruhe hatte auch Hannover 96 vor heimischem Publikum das Nachsehen. Nach der empfindlichen 0:3-Schlappe gegen Bayer Leverkusen stecken die Niedersachsen nun im Tabellenkeller fest. Obwohl Hannover in der ersten Spielhälfte überlegen war, konnte das Team von Trainer Dieter Hecking Leverkusens Torhüter René Adler nicht überwinden. Bayer legte in der zweiten Halbzeit seine defensive Spielweise ab und spielte selbst nach vorne – und das wesentlich erfolgreicher als die Hannoveraner: Stefan Kießling, Arturo Vidal und Theofanis Gekas sorgten für einen letztlich überzeugenden Sieg der Bayer-Elf.