7. Spieltag: Hansa Rostock gelingt ein kleines Fußballwunder

Noch nie gelang Hansa Rostock ein Sieg im Berliner Olympiastadion - bis jetzt: Mit 3:1 sorgten die Rostocker für ein kleines Fußballwunder. Der Hamburger SV zeigte Borussia Dortmund mit 3:0 die Grenzen auf. Nicht ganz schuldlos an den Gegentoren war Borussia-Torhüter Roman Weidenfeller, dem sein Konkurrent, der zweite Torwart Marc Ziegler, nun dichter denn je im Nacken sitzt. Gegen Energie Cottbus zeigte sich Miroslav Klose erneut in Topform: Zum 5:0-Sieg seiner Bayern steuerte er allein drei Treffer bei. Damit hat er in bisher 7 Saisonspielen bereits 8 Treffer erzielt und führt die Torjägerliste unangefochten an.

Nach dem Spiel gegen den FC Schalke 04 am zweiten Spieltag war Weidenfeller nachträglich für drei Partien gesperrt worden, weil er Schalkes Stürmer Gerald Asamoah rassistisch beleidigt haben soll. Dortmunds Ersatz-Torhüter Marc Ziegler vertrat Weidenfeller hervorragend: In den drei folgenden Begegnungen kassierte die Borussia kein einziges Gegentor. Viele Borussia-Fans konnten deshalb nicht nachvollziehen, warum Weidenfeller nun wieder ins Tor zurückkehrte, obwohl Ziegler durch gute Leistungen überzeugte. Dass Weidenfeller allerdings den Druck von Ziegler zu spüren scheint, zeigte sich im Spiel gegen den Hamburger SV: Der Torwart leistete sich viele kleine Fehler und verschuldete das 0:1 durch Paulo Guerrero selbst, weil sein Beifreiungsschlag nach einem Rückpass viel zu kurz geriet. Der überragende Rafael van der Vaart und Ivica Olic besiegelten die deutliche Niederlage des BVB.

Hertha BSC Berlin – Hansa Rostock

Fast genauso deutlich wie Dortmund verlor Hertha BSC vor heimischer Kulisse gegen Außenseiter Hansa Rostock. Obwohl die Hertha durch ihren Topstürmer Marko Pantelic früh in Führung gegangen war, konnten die Rostocker das Spiel noch drehen. Zum ersten Mal seit der Gründung der beiden Vereine konnte Hansa einen Sieg im Berliner Olympiastadion feiern. Christian Rahn glich kurz vor der Halbzeitpause aus. Besonders in der zweiten Spielhälfte konnten die favorisierten Berliner dem Club von der Ostsee nichts mehr entgegensetzen. Sebastian Hähnge und Regis Dorn machten den Erfolg der Hansa perfekt.

MSV Duisburg – FC Schalke 04

Auch in Duisburg hatte der heimische MSV nichts zu lachen. Mit 0:2 unterlag das Team von Trainer Rudi Bommer den Königsblauen aus Schalke, die damit untermauern, dass sie Spitzenreiter Bayern gefährlich werden können. Halil Altintop und Kevin Kuranyi sorgten für den verdienten 2:0-Erfolg, der in der Schlussphase noch hätte höher ausfallen können.

VfL Wolfsburg – Werder Bremen

Auch im dritten Heimspiel der aktuellen Saison konnte das Team von Teammanager Felix Magath keinen Sieg verbuchen. Das 1:1-Unentschieden entspricht dem Spielverlauf, da kein Team dem anderen spielerisch überlegen war. Zwar schoss Werders Brasilianer Diego das einzige Tor für Werder, doch der ansonsten so technisch starke Ballkünstler konnte dem Spiel diesmal nicht seinen Stempel aufdrücken. Den Ausgleich für „die Wölfe“ erzielte ebenfalls ein Brasilianer: Neuzugang Josué traf zum ersten Mal für seine neue Mannschaft.

Eintracht Frankfurt – Karlsruher SC

Erstmals seit 32 Jahren verlor Eintracht Frankfurt wieder ein Heimspiel gegen den Karlsruher SC – und erstmals in dieser Saison musste die Eintracht vor heimischer Kulisse eine Niederlage hinnehmen. Vor allem die Offensivabteilung der Hessen konnte sich gegen die starke Hintermannschaft des KSC kaum durchsetzen. Spielgestalter Albert Streit und Alexander Meier, der bereits vier Tore erzielen konnte, blieben diesmal unauffällig. KSC-Torwart Markus Miller und seine Verteidiger Mario Eggimann und Maik Franz, der das entscheidende Tor erzielte, waren die besten Spieler auf dem Platz.

Arminia Bielefeld – Hannover 96

Hannover 96 konnte ebenfalls einen Auswärtssieg bejubeln, obwohl es eine Stunde lang so aussah, als ob keines der beiden Teams als Sieger vom Platz würde gehen können. Sowohl die Arminia, als auch die Gäste aus Niedersachsen präsentierten sich spielerisch schwach. Ein Elfmeter brachte die Wende: Bielefelds Stürmer Artur Wichniarek hatte den Ball im eigenen Strafraum mit der Hand berührt. Hannovers Szabolcs Huszti ließ sich die Chance nicht entgehen. Kurz vor Ende der Partie erhöhte Sergio Pinto noch auf 2:0.

1. FC Nürnberg – Bayer Leverkusen

Den insgesamt sechsten Auswärtssieg dieses Spieltags konnte Bayer Leverkusen feiern. In Nürnberg dagegen müssen wohl auch die letzten Optimisten zugeben, dass „der Club“ in der Krise steckt: Mit nur vier Punkten bleiben die Franken Vorletzter in der Tabelle. Das entscheidende 2:1 für Leverkusen durch Tranquillo Barnetta haben die Nürnberger Spieler allerdings nur sich selbst zuzuschreiben: Im eigenen Strafraum versuchte Nürnbergs Spiranovic den Ball zu klären, doch schießt Leverkusens Stürmer Stefan Kießling an. Von dem prallt der Ball zu Barnetta, der keine Probleme hat, das Leder im Nürnberger Tor unterzubringen.

VfB Stuttgart – VfL Bochum

Eine eher unansehnliche Begegnung lieferten sich der Deutsche Meister VfB Stuttgart und der VfL Bochum. In der 50. Minute erzielte Stuttgarts Roberto Hilbert das einzige Tor der Partie per Kopf. Weitere Torchancen blieben jedoch auf beiden Seiten Mangelware. Zwar bleibt Stuttgart vor heimischem Publikum ungeschlagen, doch von der Form aus der vergangenen Saison ist der Deutsche Meister noch immer weit entfernt.

FC Bayern München – Energie Cottbus

In Topform sind und bleiben allerdings die Superstars des FC Bayern. Topstürmer Miroslav Klose entschied die Partie gegen die überforderten Cottbuser fast im Alleingang: Drei der fünf Tore steuerte der Nationalstürmer selbst bei. Sein Sturmpartner Luca Toni sowie Abwehrspieler Martin Demichelis machten den höchsten Saisonsieg der Bayern perfekt. Für Cottbus brechen dagegen schwere Zeiten an: Trainer Petrik Sander wurde in der vergangen Woche aufgrund von Erfolglosigkeit entlassen, doch ein Nachfolger steht noch nicht bereit. Und die hohe Niederlage in München war für das Selbstvertrauen der Cottbuser alles andere als förderlich.