Die Zeus-Statue in Olympia

Zeus sehen und glücklich sterben

Teil 8 von 8

Die prächtige Statue des Göttervaters Zeus war das Meisterwerk des griechischen Bildhauers Phidias. Sie stand im Zentrum des gigantischen Tempels der Stadt Olympia. Wer sie zu Lebzeiten nicht zu Gesicht bekam, der starb unglücklich, so lautet die Legende.


Die Zeus-Statue in Olympia (Quelle: Kupferstich von Johann Bernhard Fischer von Erlach (1721))
Der Zeus-Tempel im Herzen Olympias hatte die mächtigsten Säulen, die je zuvor ein Bauwerk besessen hatte. Doch zunächst fehlte dem Tempel das Wichtigste: eine Statue des anbetungswürdigen Göttervaters Zeus. Im Jahre 433 vor Christus trat man daher an den bekannten Bildhauer Phidias heran, damit er für den prächtigen Tempel eine mindestens genauso beeindruckende Zeus-Statue baue.

In den folgenden - und zugleich letzten - acht Jahren seines Lebens erschuf Phidias eine so wunderbare Statue, dass sie später zu einem der sieben Weltwunder ernannt wurde.

Das nationale Heiligtum

Die Statue hatte eine Höhe von über zwölf Metern. Der Künstler schuf zunächst ein Gerüst aus Eisen, Gips und Holz. Dann verkleidete er seine Statue samt Thron außen mit Gold, Elfenbein, Edelsteinen, farbigem Glas und Ebenholz. Der goldene Zeus von Olympia stieg zum Nationalheiligtum der Griechen auf. Es hieß, dass jeder unglücklich sterben müsse, der die Statue nie mit eigenen Augen gesehen habe.

Zeus war im griechischen Glauben der Vater aller Götter. Als Zeichen seiner Macht hielt er in der linken Hand das Zepter mit einem Adler auf der Spitze. Auf seiner rechten Hand stand die Siegesgöttin Nike, die den Frieden bringenden Ölzweig trug.

Der große Zeus ließ die Besucher in Ehrfurcht erstarren. (Quelle: Götter und Mythen)

Die Statue stellte Zeus mit gerunzelter Augenbraue dar. Denn mit einem Heben der Braue regiert er nach antikem Glauben die Welt, mit einem Stirnrunzeln lässt er den Olymp erbeben. Der Olymp, ein hohes Gebirge, galt bei den Griechen als die Heimat der Götter.

Auch Götter können fallen

Der steinerne Göttervater wurde etwas über 900 Jahre alt. Nach dem Untergang des griechischen Weltreichs versuchte der römische Kaiser Caligula im Jahr 40 nach Christus, die Statue nach Rom zu verfrachten. Doch der Versuch scheiterte, und die Statue blieb zunächst in ihrer Heimat Olympia.

350 Jahre später war es dann doch soweit. Das Weltwunder wurde im vierten Jahrhundert nach Christus geraubt und nach Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, gebracht. Dort allerdings zerstörte ein Großbrand die Zeus-Statue im Jahr 475 nach Christus.

Auch der Zeus-Tempel steht nicht mehr. Er wurde in den Jahren 523 bis 551 nach Christus durch mehrere Erdbeben zerstört.

Die Zeus-Statue in Olympia im Überblick

  • Ort: Olympia (Griechenland), später Konstantinopel (Instanbul in der Türkei)
  • Entstehungszeit: 456 vor Christus
  • Erbauer: der Bildhauer Phidias
  • Höhe: über zwölf Meter
  • Schicksal: 475 nach Christus durch einen Großbrand zerstört

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letzte Aktualisierung: 15.11.2019

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