USA - Vereinigte Staaten von Amerika

Teil 26 von 26

von Britta Pawlak

Die 13 waagrechten rotweißen Streifen der Flagge der USA stehen für die 13 britischen Gründungskolonien. Die 50 US-Bundesstaaten werden durch die 50 weißen Sterne im blauen Rechteck oben links dargestellt. Die Farben rot, weiß und blau entstammen dem Union Jack, der Flagge Großbritanniens und der einstigen englischen Kolonien.


Die Millionenstadt New York liegt an der Ostküste der USA. Ihr Stadtzentrum befindet sich auf der Insel Manhattan. (Quelle: Wikipedia)

Die Landschaften sind sehr vielseitig. Im Norden von Arizona liegt das beeindruckende Grand-Canyon-Gebirge. (Quelle: Wikipedia)

Die USA sind der viertgrößte Staat der Welt. Zu den USA gehören auch Alaska im Norden des Kontinents, Puerto Rico in der Karibik, Hawaii und Amerikanisch-Samoa in Polynesien sowie die Nördlichen Marianen und Guam im Nordpazifik. Die USA ist heute die größte Wirtschafts- und Militärmacht der Erde. Die Vereinigten Staaten bestehen aus 50 Bundesstaaten, die beiden Bundesstaaten Alaska und Hawaii liegen außerhalb des Kernlandes.

Die Landschaft ist sehr vielseitig: Es gibt viele Wälder und Gebirge an der Ostküste, Mangrovenwälder in den Subtropen Floridas, große Flüsse wie den Mississippi River und Missouri River und weite Ebenen im Landeszentrum. Außerdem findet man große Gebirgszüge wie die Rocky Mountains, Wüstengebiete im Südwesten, Regenwälder im Nordwesten und Küstengebirge im Westen der USA.

Hawaii ist eine Inselkette im Pazifischen Ozean. Alaska liegt im Nordwesten von Kanada und ist durch die Beringstraße von Russland getrennt. In Alaska ist das Klima arktisch, auf den Hawaii-Inseln herrscht ein tropisches Klima. Dort gibt es auch Vulkane, wie den 4205 Meter hohen "Mauna Kea". New York, Los Angeles, San Francisco, Chicago und die Hauptstadt Washington D.C. gehören zu den bekanntesten Großstädten der USA.

Land der Einwanderer

Die Ureinwohner von Amerika waren Indianer. Sie wurden nach und nach von den weißen Einwanderern vertrieben. Heute leben sie nur noch in vereinzelten Gebieten der US-Reservate. (Quelle: Wikipedia)

Die Mehrzahl der US-Amerikaner ist europäischer Abstammung. Etwa 10 Prozent sind Afroamerikaner, deren Vorfahren einst als Sklaven aus Afrika dorthin verschleppt wurden. In den vergangenen Jahrzehnten sind auch viele Menschen aus Südamerika eingewandert. Aus diesem Grund ist Spanisch mittlerweile die zweitverbreitetste Sprache in den USA.

Die Bevölkerung kam also über Jahrhunderte aus der ganzen Welt nach Nordamerika - oder wurde als Sklaven unter Zwang ins Land gebracht. Mittlerweile ist daraus eine große und vielfältige Gesellschaft entstanden. Die Indianer, die eigentlichen Bewohner des Landes, wurden einst von den Eroberern aus ihren Siedlungen vertrieben. Heute leben sie am Rande der Gesellschaft größtenteils in Reservaten.

Christoph Kolumbus entdeckte den amerikanischen Kontinent im Jahr 1492. Genau genommen war er jedoch nicht der erste, sondern vielmehr der letzte Entdecker Amerikas. Im Auftrag der spanischen Krone suchte der Eroberer eigentlich einen Seeweg nach Indien - und war bis zu seinem Tod davon überzeugt, ihn gefunden zu haben. Die dortigen Ureinwohner nannte er daher "Indianer". Kolumbus leitete die Eroberung des amerikanischen Kontinents durch die Europäer ein. Die einheimischen Völker wurden von den Siedlern unterdrückt, versklavt und ausgerottet. Bevor Menschen aus Europa in die so genannte "Neue Welt" einwanderten, waren dort die Apachen, Cheyennen oder die Irokesen heimisch.

Der 4. Juli: Unabhängigkeitstag

Jedes Jahr feiern die US-Amerikaner am 4. Juli den Unabhängigkeitstag. (Quelle: Wikipedia)

Nach dem Unabhängigkeitskrieg um die britischen Kolonien in Amerika wurde am 4. Juli 1776 die "Declaration of Independence" - die Unabhängigkeitserklärung - verkündet. Nicht zuletzt durch die Unterstützung Frankreichs setzten die Amerikaner 1783 im Frieden von Paris durch, dass das Empire ihre staatliche Selbstbestimmung anerkannte.

Die USA gewannen durch den starken Prozess der Industrialisierung und die großen Einwanderungswellen aus Europa im 19. Jahrhundert immer mehr an Einfluss. Nach dem Ersten Weltkrieg, aus dem die europäischen Staaten geschwächt hervorgingen, konnte Amerika seine Machtposition ausbauen. Ende des 20. Jahrhunderts waren die Vereinigten Staaten nach der Überwindung des Faschismus im Zweiten Weltkrieg und des Sozialismus im Kalten Krieg (siehe unten verlinkter Artikel) die einzige Supermacht, die noch verblieb.

Politisches System der Vereinigten Staaten

Der Sitz des US-Kongresses befindet sich im Kapitol der Hauptstadt Washington D.C. (Quelle: Wikipedia)

Die Staatsform in den USA bezeichnet man als präsidiale Demokratie - "präsidial", weil das Staatsoberhaupt der US-Präsident ist. Der Sitz der US-Regierung liegt in Washington, an der Ostküste des Landes. Im Weißen Haus arbeitet der amerikanische Präsident.

Der Kongress besteht aus zwei Kammern: dem Repräsentantenhaus (vergleichbar mit dem deutschen Bundestag) und dem Senat (vergleichbar mit dem Bundesrat). In den 50 Bundesstaaten regieren je zwei Gouverneure, die man mit den Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer vergleichen kann. Alle zwei Jahre finden in den Vereinigten Staaten Wahlen statt, der Präsident wird alle vier Jahre neu gewählt.

Die USA waren an der Gründung der Vereinten Nationen (UN) im Juni 1945 in San Francisco beteiligt. Dieser Staatenverbund, dem heute nahezu alle Länder angehören, hat das Ziel, sich weltweit für Menschenrechte und Frieden unter den Völkern einzusetzen. Gemeinsam mit vielen europäischen Staaten waren die USA Gründungsmitglied des westlichen Verteidigungsbündnisses der NATO (steht für "North Atlantic Treaty Organization", auf Deutsch "Nordatlantikvertrag-Organisation"). Der Nordatlantikvertrag wurde im April 1949 unterzeichnet.

Ende der Amtszeit von George W. Bush

Bis Anfang 2009 war der Republikaner George W. Bush Präsident der Vereinigten Staaten. (Quelle: Wikipedia)

Im Jahr 2000 wurde der Republikaner George W. Bush Präsident der Vereinigten Staaten. Er löste den Demokraten Bill Clinton ab. Da ein US-amerikanischer Präsident nur zwei Amtszeiten - also acht Jahre - an der Macht bleiben kann, wurde im November 2008 ein neuer Präsident gewählt. Im Januar 2009 wurde der Demokrat Barack Obama dann zum 44. US-Präsidenten vereidigt. Als erster schwarzer US-Präsident geht Obama bereits jetzt in die Geschichte ein - und auch als der Präsident, in den unzählige Menschen große Hoffnungen setzen.

George W. Bushs Politik spaltete das Land. Sie geriet nicht nur in anderen Nationen immer mehr in Kritik, sondern auch unter den US-Bürgern. Grund dafür war vor allem der im Jahr 2003 begonnene Krieg im Irak. Nach den verheerenden Anschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon am 11. September 2001 rief Bush den "weltweiten Kampf gegen den Terror" aus. Damals stürzten zwei entführte Flugzeuge in die Zwillingstürme des 110 Stockwerke hohen World Trade Centers in New York. Das Gebäude wurde völlig zerstört. Aus Verzweiflung sprangen viele Menschen aus den Fenstern in den Tod, da das Feuer den Weg nach unten versperrte. Ein weiteres Flugzeug traf das Verteidigungsministerium der USA, alle Insassen starben. Bei den Anschlägen kamen insgesamt über 3.000 Menschen ums Leben.

Später tauchte ein Video auf, in dem sich Bin Laden, der Begründer des islamistischen Terror-Netzwerkes "Al-Quaida", zu den Anschlägen bekennt. Die USA griffen Afghanistan an und stürzten die radikal-islamische Taliban-Regierung. Sie planten auch einen Krieg gegen den Irak und einen Sturz des damaligen Diktators Saddam Hussein, obwohl man diesem keine Verbindung zu den Anschlägen nachsagen konnte. Der Krieg wurde vor allem damit begründet, dass sich Massenvernichtungswaffen im Irak befänden. Dies hat sich als falsch erwiesen. Immer mehr Menschen sind gegen den Irak-Krieg, der viele zivile Opfer ("zivil" bedeutet "nicht militärisch") in der irakischen Bevölkerung und zahlreiche Tote auf Seiten des US-Militärs und seiner Verbündeten forderte. Außerdem ist die Lage im Irak alles andere als stabil, und Frieden liegt in weiter Ferne: Immer wieder verüben radikale Gruppen Anschläge. Viele Politiker und auch Journalisten werden dort entführt oder ermordet.

"Kampf gegen den Terrorismus"

Am 11. September 2001 wurden die USA durch eine Serie von Anschlägen erschüttert. Kurz darauf rief der damalige Präsident Bush den "Krieg gegen den Terror" aus. (Quelle: FEMA)

Den Vereinigten Staaten wurden immer wieder Verletzungen der Menschenrechte vorgeworfen. Vor allem wegen der Behandlung der Kriegsgefangenen gerieten die USA stark in Kritik: In "Guantánamo Bay", einem US-Militärstützpunkt auf Kuba, werden Kriegsgefangene - vor allem aus Afghanistan und dem Irak - festgehalten.

Den US-Soldaten des Lagers wurde vorgeworfen, massiv gegen die Rechte der Inhaftierten verstoßen und Foltermethoden angewendet zu haben. Auch im ehemaligen US-Gefangenlager Abu Ghuraib im Irak wurden Häftlinge gedemütigt und gefoltert. Es wird vermutet, dass noch zahlreiche geheime US-Gefangenenlager existieren. Den Kriegsgefangenen steht nur beschränkt das Recht auf Vertretung durch einen Rechtsanwalt zu. Das Beweismaterial aus "Hörensagen" ist zulässig, und es gibt eine eigene Definition von "scharfen Verhörmethoden", die nicht als Folter gelten. Die so genannten "Ungesetzlichen Kombattanten" haben kein Recht, vor ordentlichen Gerichten der USA (also Nicht-Militärgerichten) gegen ihre Behandlung zu klagen.

Barack Obama als neuer Hoffnungsträger

Barack Obama ist nun 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. (Quelle: The Obama-Biden Transition Project)

Die Regierung der Vereinigten Staaten unter George W. Bush hatte sich zum Ziel gesetzt, den Terror weltweit mit Härte zu bekämpfen. Viele warfen ihr vor, dass sie den "Krieg gegen den Terrorismus" als Begriff benutze, mit dem sie es rechtfertigte, außerhalb eines verbindlichen rechtlichen Rahmens zu handeln: Menschenrechte würden missachtet, Kriege geführt und auch zahlreiche Zivilopfer in Kauf genommen werden.

Obamas Kurs ist in einigen Bereichen kein grundsätzlich anderer als der von George W. Bush. Zum Beispiel ist er von seinem Vorhaben, die Truppen aus dem Irak schnellstmöglich abzuziehen, wieder abgerückt. Die viel diskutierte Todesstrafe, die in einigen US-Bundesstaaten noch angewandt wird, befürwortet Obama grundsätzlich. Doch er will die sozialen Probleme in seinem Land angehen, die Armut bekämpfen und sich auch außenpolitisch gesprächsbereiter und weniger unnachgiebig zeigen, als Bush dies getan hat. Deshalb hoffen immer noch viele Menschen auf der ganzen Welt, dass sich unter seiner Regierung vieles zum Besseren wenden wird.

Land der unbegrenzten Möglichkeiten?

Die berühmte Freiheitsstatue in New York ist ein Symbol für das "Land der Einwanderer" und den "Amerikanischen Traum". (Quelle: Wikipedia)

Die USA werden bekanntermaßen auch als "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" bezeichnet. Das bezieht sich auf die großen Einwanderungswellen und die neuen Chancen, die der Staat Flüchtlingen aus aller Welt eröffnete. Die "Neue Welt" galt als Heimat der Heimatlosen und Vertriebenen. So steht auch die weltberühmte Freiheitsstatue, die die Einwanderer symbolisch begrüßt, für Hoffnung.

Der Satz "vom Tellerwäscher zum Millionär" bezeichnet den Amerikanischen Traum ("American Dream"): Jeder hat die Möglichkeit, aus dem Nichts aufzusteigen und etwas "aus sich zu machen". Der Mensch soll nicht mehr nach seiner Herkunft und seinem Stand beurteilt werden, sondern nach Fleiß und Leistung, die er erbringt. Dieses Prinzip der vermeintlichen "Chancengleichheit" hat aber Schattenseiten - und die Realität sieht leider anders aus.

Denn nicht jeder kann Karriere machen und an der Spitze stehen. Während einige Menschen hohe Posten besetzen und viel Geld verdienen, arbeiten unzählige hart, nehmen mehrere Jobs gleichzeitig an und leben dennoch am Rande der Existenz. Soziale Absicherungen gibt es kaum, und die Kluft zwischen Arm und Reich ist sehr groß. In dem freiheitlichen System Amerikas ist der Leistungsdruck hoch. Auf die "Schwächeren" der Gesellschaft - wie Not leidende, hilfsbedürftige und kranke Menschen - wird dabei viel weniger Rücksicht genommen.

Scharf bewachte Grenze zu Mexiko

Um die unerlaubte Einwanderung aus dem ärmeren Land Mexiko zu verhindern, werden die US-Grenzen scharf bewacht. Bild: Grenzsicherung zwischen San Diego in den USA (links) und Tijuana in Mexiko (rechts). (Quelle: U.S. Federal Government )

Die unerlaubte Einwanderung ist ein wichtiges Thema in Nordamerika - einst der Inbegriff eines Landes, das Flüchtlingen und Vertriebenen eine Heimat bietet. Die südliche Grenze der Staaten zu Mexiko wird viel stärker abgesichert als die zu Kanada im Norden. Damit soll ein Flüchtlingsstrom aus dem deutlich ärmeren Staat Mexiko verhindert werden.

Das Wohlstandsgefälle zwischen den USA und den lateinamerikanischen Ländern im Süden ist groß. Weit über die Hälfte der Einwohner Mexikos lebt unterhalb der Armutsgrenze. Hier stoßen zwei Welten aufeinander: Kalifornien ist der reichste Staat in den USA, Baja California ("Niederkalifornien") ein armer Staat in Mexiko. Immer wieder versuchen Mexikaner, unerlaubt in die USA zu gelangen. Schleuser-Organisationen bieten den Flüchtlingen gegen Geld an, sie über die Grenze zu schmuggeln.

Dabei nehmen die Menschen große Gefahren auf sich. Die Fluchtwege führen durch abgelegene Landschaften. Es werden heiße Wüsten, steile Gebirge oder reißende Flüsse durchquert, und auch giftige Tiere stellen eine Gefahr dar. Viele Schleuser sind vor allem auf das Geld aus, können die Risiken selbst nicht richtig abschätzen und lassen die Flüchtenden in gefährlichen Situationen im Stich. Die Grenzanlagen zu den USA werden weiter ausgebaut und sind militärisch streng bewacht. Jährlich sterben Hunderte von Menschen beim Versuch, die Grenze nach Nordamerika zu passieren.

"American Way of Life"

Hollywood ist ein Stadtteil von Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien. Es ist das Zentrum der US-amerikanischen Filmindustrie. (Quelle: Wikipedia)

Die US-amerikanische Kultur ist von der Vielfalt der verschiedenen Völker und ihrer Traditionen geprägt. Durch die Einführung der Massenmedien in den 1930-er Jahren bildete sich eine einheitlichere Kultur heraus. Auch heute noch gibt es sehr verschiedene Einflüsse und kulturelle Traditionen, weshalb man von einer "multikulturellen Gesellschaft" spricht ("multi" bedeutet "viel").

Die USA und "the American Way of life" (also die "amerikanische Lebensart") haben die europäischen Länder sehr geprägt. Aus den Vereinigten Staaten kommen immer wieder neue Trends: verschiedene Musikrichtungen wie Rap, zahlreiche Hollywood-Filme, US-Serien, Comics, Kleidung, Nahrungsgewohnheiten sowie Sportarten. In den USA sind vor allem die Sportarten Baseball und Basketball populär.


Größe des Landes
9.629.891qkm
Landessprachen
  • Englisch
  • Spanisch
  • viele weitere Sprachen,
    etwa 20 Millionen Einwohner sprechen kein Englisch
Hauptstadt
Washington D.C.
Einwohner
300 Mio.

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letzte Aktualisierung: 04.11.2011

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