13.05.2007
Im Dreikampf um die Deutsche Meisterschaft ist Werder Bremen auf der Strecke geblieben. Den Hansestädtern versagten bei der 1:2-Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt die Nerven. Nun liefern sich nur noch der VfB Stuttgart und der FC Schalke 04 in der nächsten Woche ein spannendes Fernduell um den Titel. Doch in diesem Zweikampf hat auf einmal der VfB die besseren Karten, denn während Schalke mit 0:2 in Dortmund verlor, setzten sich die Schwaben in einem packenden Spiel mit 3:2 gegen Bochum durch. Stuttgart ist neuer Tabellenführer mit zwei Punkten Vorsprung auf Schalke!
Der vorletzte Spieltag war an Spannung kaum zu übertreffen. Eine sprichwörtliche Achterbahnfahrt der Gefühle mussten die Fans der Bundesliga-Vereine, die entweder um die Meisterschaft oder um den Abstieg kämpfen, heute durchstehen. Der FC Schalke 04 hätte mit einem Sieg gegen Frankfurt den Titelgewinn schon heute perfekt machen können, falls der VfB Stuttgart und Werder Bremen jeweils ihre Spiele verloren hätten. Doch dazu kam es nicht: Im so genannten "Revier-Derby“ zwischen den alten Rivalen Borussia Dortmund und FC Schalke 04 behielten die Schwarz-Gelben aus Dortmund die Oberhand.
Der Borussia gelang somit der erste Heimsieg gegen den Nachbarverein aus Gelsenkirchen seit beinahe neun Jahren. Während die Schalker Fans angesichts der verlorenen Tabellenführung Tränen vergossen, lachen sich die BVB-Fans wohl sprichwörtlich ins Fäustchen: Ausgerechnet gegen Dortmund stolpert der FC Schalke auf dem Weg zur Meisterschaft. Am letzten Spieltag muss Schalke nun gegen Bielefeld gewinnen und auf einen Ausrutscher der Stuttgarter gegen Cottbus hoffen, um noch Meister zu werden.
Mario Gomez' Rückkehr leitet Stuttgarts Sieg ein
Doch dass sich die Stuttgarter die Meisterschale in der nächsten Woche noch entreißen lassen, ist kaum zu erwarten. In einer dramatischen Partie gegen den VfL Bochum präsentierte sich die Elf von Trainer Armin Veh wie ein echter Champion. Zwei Mal ging der Außenseiter aus Bochum jeweils in Führung, aber der VfB fand mit eisernem Willen wieder zurück ins Spiel – und nicht nur das: die Stuttgarter gewannen es auch. Der Sieg trägt vor allem die Handschrift von Trainer Armin Veh, dem kaum jemand den Gewinn der Meisterschaft zugetraut hätte. Nachdem Bochum kurz vor der Halbzeitpause mit 2:1 in Führung gegangen war, wechselte Veh Angreifer Mario Gomez ein.
Der deutsche Jung-Nationalspieler trainierte erst seit einer Woche wieder mit dem Team, nachdem er einen Innenbandanriss im Knie überwunden hatte. Über zwei Monate war der Stürmer verletzt – und doch war heute davon nichts zu bemerken: Nur zehn Minuten nach seiner Einwechslung köpfte „Super-Mario“ den Ausgleich für seine Mannschaft, ehe sein Mitspieler Cacau mit dem 3:2 für die Entscheidung sorgte. Armin Vehs zündende Idee, Mario Gomez einzuwechseln könnte die Deutsche Meisterschaft entschieden haben. Doch zunächst muss Stuttgart noch am nächsten Samstag gegen Cottbus gewinnen. Nur dann ist der Titel den Schwaben nicht mehr zu nehmen.
Der Abstiegskampf ist entschieden
Die großen Verlierer dieses Spieltags sind hingegen Werder Bremen, Alemannia Aachen und der FSV Mainz 05. Bremen verlor überraschend mit 1:2 gegen Eintracht Frankfurt und spielt nun im Meisterschaftskampf keine Rolle mehr. Alemannia Aachen trennte sich 2:2 gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegkampf, den VfL Wolfsburg. Nur mit einem Sieg wäre Aachen noch im Rennen um den Klassenerhalt geblieben. Dabei sah es zunächst gut aus für die Alemannia: 2:0 führte das Team von Trainer Michael Frontzeck, doch innerhalb der letzten zehn Minuten schlug Wolfsburg gnadenlos zurück.
Genauso gnadenlos traf der späte Ausgleich der Wolfsburger die Fans des FSV Mainz 05. Zwar gewann Mainz sein Spiel gegen Mönchengladbach mit 3:0, aber gleichzeitig hätte Aachen gewinnen müssen, damit auch den Mainzern noch eine kleine Chance auf den Klassenerhalt geblieben wäre. So aber ist im Tabellenkeller nun alles entschieden. Mainz und Aachen bleibt nur noch eine rechnerische Möglichkeit, in der Bundesliga zu bleiben: Ein 15:0-Sieg einer der beiden Mannschaft und eine gleichzeitige Niederlage der Wolfsburger wäre die Rettung. Doch eher würden wohl alle Mainzer und Aachener Spieler im Lotto gewinnen, als dass so etwas Verrücktes zustande käme. Mainz, Aachen und Mönchengladbach verabschieden sich also (zu 99,99%) in die Zweite Bundesliga.
Die Ergebnisse im Überblick:
FC Energie Cottbus | : | FC Bayern München | 0:3 (0:2) | 11.04.2007 | ||
1. FC Nürnberg | : | Hamburger SV | 0:2 (0:2) | 12.04.2007 | ||
Borussia Dortmund | : | FC Schalke 04 | 2:0 (1:0) | 12.04.2007 | ||
Hertha BSC Berlin | : | Bayer Leverkusen | 2:3 (1:2) | 12.04.2007 | ||
VfL Bochum | : | VfB Stuttgart | 2:3 (2:1) | 12.04.2007 | ||
1. FSV Mainz 05 | : | Borussia Mönchengladbach | 3:0 (2:0) | 12.04.2007 | ||
Arminia Bielefeld | : | Hannover 96 | 3:1 (2:1) | 12.04.2007 | ||
SV Werder Bremen | : | Eintracht Frankfurt | 1:2 (1:1) | 12.04.2007 | ||
Alemannia Aachen | : | VfL Wolfsburg | 2:2 (0:0) | 12.04.2007 |
Platz | Verein | Spiele | Tore | Punkte | |
1 | VfB Stuttgart | 33 | +23 | 67 | |
2 | FC Schalke 04 | 33 | +20 | 65 | |
3 | Werder Bremen | 33 | +34 | 63 | |
4 | FC Bayern München | 33 | +12 | 57 | |
5 | Bayer 04 Leverkusen | 33 | +4 | 48 | |
6 | 1. FC Nürnberg | 33 | +8 | 45 | |
7 |
|
Borussia Dortmund | 33 | -1 | 44 |
8 | Hannover 96 | 33 | -6 | 44 | |
9 | Hamburger SV | 33 | +2 | 42 | |
10 | Arminia Bielefeld | 33 | -1 | 42 | |
11 | VfL Bochum | 33 | -3 | 42 | |
12 | Hertha BSC Berlin | 33 | -6 | 41 | |
13 | Energie Cottbus | 33 | -10 | 41 | |
14 | Eintracht Frankfurt | 33 | -11 | 40 | |
15 | VfL Wolfsburg | 33 | -6 | 37 | |
16 | Alemannia Aachen | 33 | -20 | 34 | |
17 | 1. FSV Mainz 05 | 33 | -20 | 34 | |
18 | Borussia Mönchengladbach | 33 | -19 | 26 |
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